In vielen Fantasy/Scifi-Geschichten muss der Held gegen eine dunkle Bedrohung kämpfen, die die Welt vernichten will. Diese Art von Story dürfte so ziemlich jedem bekannt sein.
Was ich mich aber schon immer gefragt habe, was hat ein Bösewicht vom Untergang der Welt? Ich meine: Klar Weltherrschaft ist schon ein erstrebenswertes Ziel. Keine Gedanken mehr an die Rente, für immer ausgesorgt und Jungfrauen bis zum Abwinken. Der komplette Untergang ist aber gleich was ganz anderes. Danach kommt ja nichts mehr.
Thanos aus dem MCU ist in den Tod (weibliche Erscheinung) verliebt und will das Universum auslöschen, um eben besagten Tod für sich zu gewinnen.
Im >Rad der Zeit Zyklus< geht es aber letztlich auch irgendwie um den Untergang der Welt. Was hat der Antagonist aber davon, wenn hinterher alles weg ist.
Im >Schwert der Wahrheit Zyklus< will der böse Zauberer Rahl die Schwelle zur Unterwelt öffnen und damit die Welt vernichten.
Die Geschichten sind an und für sich toll. Ich frage mich halt nur manchmal: WARUM?
Weltuntergang: WARUM?
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Re: Weltuntergang: WARUM?
Die gleiche Frage stelle ich mir gefühlt nach jedem James Bond Film. Warum will man die Welt, in der man selber lebt, unbedingt vernichten oder in die Steinzeit "zurückbomben"? Was hat man davon, wenn man der Herr über eine strahlenverseuchte Welt ist, aber sämtliche Untertanen über die man regieren könnte, nicht mehr leben?
Gut, der Oberschurke mag einfach nur übergeschnappt sein, da kann man mal ein Auge zudrücken, aber wie kann es sein, dass so einer auch noch hunderte von Leuten hat, die ihm bedingungslos folgen? So doof kann doch eigentlich keiner sein. In irgendeinem James Bond Streifen, ich glaube es war Moonraker, hat das sogar der Beißer erkannt und sich auf die Seite von Bond geschlagen.
Die Welt braucht keinen James Bond, sondern einfach nur ein paar Leute mit gesundem Menschenverstand, die die Gehilfen vom Oberschurken fragen, was für sie dabei rausspringt. Vielleicht reicht das ja schon aus um die Situation grundlegend zu ändern.
Gut, der Oberschurke mag einfach nur übergeschnappt sein, da kann man mal ein Auge zudrücken, aber wie kann es sein, dass so einer auch noch hunderte von Leuten hat, die ihm bedingungslos folgen? So doof kann doch eigentlich keiner sein. In irgendeinem James Bond Streifen, ich glaube es war Moonraker, hat das sogar der Beißer erkannt und sich auf die Seite von Bond geschlagen.
Die Welt braucht keinen James Bond, sondern einfach nur ein paar Leute mit gesundem Menschenverstand, die die Gehilfen vom Oberschurken fragen, was für sie dabei rausspringt. Vielleicht reicht das ja schon aus um die Situation grundlegend zu ändern.
"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105
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Re: Weltuntergang: WARUM?
Eben ... bei kleinen Plothols werden Romane und Geschten übel zerrissen. Bei so einem riesen Plothole sagt jedoch kein Mensch etwas. Ich finde das sehr seltsam.flavius hat geschrieben:Die gleiche Frage stelle ich mir gefühlt nach jedem James Bond Film. Warum will man die Welt, in der man selber lebt, unbedingt vernichten oder in die Steinzeit "zurückbomben"? Was hat man davon, wenn man der Herr über eine strahlenverseuchte Welt ist, aber sämtliche Untertanen über die man regieren könnte, nicht mehr leben?
Gut, der Oberschurke mag einfach nur übergeschnappt sein, da kann man mal ein Auge zudrücken, aber wie kann es sein, dass so einer auch noch hunderte von Leuten hat, die ihm bedingungslos folgen? So doof kann doch eigentlich keiner sein. In irgendeinem James Bond Streifen, ich glaube es war Moonraker, hat das sogar der Beißer erkannt und sich auf die Seite von Bond geschlagen.
Re: Weltuntergang: WARUM?
Das ist eine sehr interessante Frage die sonst kaum einer Stellt. Erinnert mich ein wenig an die Entwicklung des amerikanischen Gangsterfilms der sich Anfang letzten Jahrhunderts großer Popularität erfreute. Darin waren die Gangster die coolen Halden und die Cops die Schurken. Erst der Eingriff der US-Regierung brachte die Dinge im Plot wieder in die Reihenfolge die wir nun kennen - Cops sind die Guten und Gangster die Schurken. Frage mich ob es bei Buchplots auch eine ähnliche Entwicklung gab. Wollten die Schurken schon immer die Welt vernichten?
Zumindest bei den intelligenteren Filmplots scheint es plausibler zu sein. Denn schlaue Schurken wollen einen Mehrwert duch ihre Aktionen erreichen. z.B. die Welt vernichten um die althergebrachte Ordnung der Dinge zu ändern - natürlich mich sich selber on top.
Bei Das Rad der Zeit ist das etwas komplexer. Der Drache und der Antagonist sind an das Rad der Zeit gekoppelt das sie immer wieder gegeneinander antretten lässt. Im Prinzip sind sie Sklaven des Rads und sich davon zu befreien scheint der Logik zu folgen. Ob wirklich alle vernichtet würde ist die Frage. Jordan scheint das nicht ganz zu Ende gedacht zu haben. Sicherlich wollten die Außerwählten doch etwas anderes wie Trollocs beherrschen - was würde deren Unsterblichkeit sonst nützen?
Zumindest bei den intelligenteren Filmplots scheint es plausibler zu sein. Denn schlaue Schurken wollen einen Mehrwert duch ihre Aktionen erreichen. z.B. die Welt vernichten um die althergebrachte Ordnung der Dinge zu ändern - natürlich mich sich selber on top.
Bei Das Rad der Zeit ist das etwas komplexer. Der Drache und der Antagonist sind an das Rad der Zeit gekoppelt das sie immer wieder gegeneinander antretten lässt. Im Prinzip sind sie Sklaven des Rads und sich davon zu befreien scheint der Logik zu folgen. Ob wirklich alle vernichtet würde ist die Frage. Jordan scheint das nicht ganz zu Ende gedacht zu haben. Sicherlich wollten die Außerwählten doch etwas anderes wie Trollocs beherrschen - was würde deren Unsterblichkeit sonst nützen?
Re: Weltuntergang: WARUM?
Der Trend, dass die Ganoven die Guten und die Cops die Bösen sind, scheint sich aber wieder ein Stück weit umzukehren.
Ich denke da nur an Sons of Anarchy, Breaking Bad oder Dexter. Bei den beiden zuletzt genannten Serien, wußte ich nie, zu wem ich denn nun halten soll, bei den SoA erübrigte sich das glücklicherweise, da die Cops in der Regel unsympathischer als die Sons Mitglieder dargestellt wurden.
Bei Breaking Bad jedoch, fand ich Hank Schrader immer sympathischer als Walter White.
Ich denke da nur an Sons of Anarchy, Breaking Bad oder Dexter. Bei den beiden zuletzt genannten Serien, wußte ich nie, zu wem ich denn nun halten soll, bei den SoA erübrigte sich das glücklicherweise, da die Cops in der Regel unsympathischer als die Sons Mitglieder dargestellt wurden.
Bei Breaking Bad jedoch, fand ich Hank Schrader immer sympathischer als Walter White.
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Re: Weltuntergang: WARUM?
da lobe ich mir Auric Goldfinger. Fort Knox verstrahlen, damit der Wert seines Goldes steigt. Das war doch mal ein prima Plan.
"Ich mag Feuer - setzt Wärmeenergie frei und macht schönes Licht."
(Ich)
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Re: Weltuntergang: WARUM?
Jah, Sons of Anarchy, Breaking Bad oder Dexter sind gute Beispiele - scheinbar wird es uns von den ach so guten Helden ja etwas langweilig. Da fehlen die Kanten und Ecken, die wir selber ja auch haben. Daher müssen gute Charaktäre ausbalanciert sein, um interessant und glaubwürdig zu sein.
Das Böse das die Welt vernichten soll hat natürlich einen Reiz für sich. Es ist ein starkes Würzmittel für Geschichten - etwas das viele Autoren nie richtig abgeschmeckt bekommen. Das kann schnell unglaubwürdig wirken. Solches Böse darf man nie zu genau unter die Lupe nehmen, sonst verliert es am Reiz ... und Plausibilität. Es muss mehr eine Naturgewalt als eine Person sein IMHO.
Ich bekenne mich dazu Weltuntergangsszenarien zu lieben - mehr davon!
Das Böse das die Welt vernichten soll hat natürlich einen Reiz für sich. Es ist ein starkes Würzmittel für Geschichten - etwas das viele Autoren nie richtig abgeschmeckt bekommen. Das kann schnell unglaubwürdig wirken. Solches Böse darf man nie zu genau unter die Lupe nehmen, sonst verliert es am Reiz ... und Plausibilität. Es muss mehr eine Naturgewalt als eine Person sein IMHO.
Ich bekenne mich dazu Weltuntergangsszenarien zu lieben - mehr davon!