Schneegestöber (Kurzgeschichte)

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Vinajaka
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Registriert: Fr 5. Feb 2016, 11:57

Schneegestöber (Kurzgeschichte)

Beitrag von Vinajaka » Fr 5. Feb 2016, 12:03

Der Schnee peitscht Luckas ins Gesicht als er aus seiner sicheren Hütte tritt. Hinter sich hört er Lara rufen.
„Bitte bleib nicht so lange draußen. Es ist ziemlich gefährlich.“ Er schaut in die Hütte hinein zu Lara, die in einer Decke eingehüllt auf einem Holzbett sitzt.
„Ja das mach ich, mein Schatz.“ Ihre Wangen röten sich etwas und sie winkt ihm zu. Er legt eine Hand auf seine Brust und schließt die Tür hinter sich. Die Kälte des Winters kriecht in seine Klamotten und er geht langsam den Weg zu seinem Schlitten. Mit ein paar kräftigen Bewegungen hat er seinen Schlitten aus dem Schnee befreit. Diese kurze Anstrengung hat ihm schon Schweiß auf die Stirn getrieben, der langsam gefriert. Er stößt ein Fluch aus und setzt sich in Bewegung. Der Wald um ihn herum ist still und er schaut noch einmal zurück. Durch den Schnee kann er seine Hütte sehen, die alleine am Rand seines Dorfes steht. Ein schwaches Licht scheint durch eines der Fenster.
„Ich muss Holz holen, damit wir durch diesen Schneesturm kommen.“ Er dreht sich wieder um und setzt sich in Bewegung. Etwas weiter im Wald steht eine weitere Hütte, in dem die Dorfbewohner die Holzstücke gelagert haben, die sie nicht mit nach Hause nehmen konnten. Er erreicht die Hütte ohne Zwischenfälle und schließt das große Tor mit seinem Schlüssel auf. Die Hütte ist bis zum Rand mit Holzstücke gefüllt. Er fängt an die ersten Stücke rauszuholen und sie auf den Schlitten zu werfen. Als er genug hat schließt er die Hütte und macht sich auf den Rückweg. Der Schnee fällt immer dichter und nach hundert Schritten merkt er, dass er sich verlaufen hat. Schnell versucht er den Weg zurück zu finden, aber auch diesen findet er nicht mehr. Mutlos lässt er sich auf den Schlitten nieder und kuschelt sich in seine Decke. Die Kälte wird immer schlimmer und er spürt wie seine Muskeln steif werden.
„Werde ich hier sterben.“ Als würde der Wald ihm antworteten taucht vor ihm ein Licht auf. am Anfang traut er seinen Augen nicht, aber als das Licht nicht verschwindet steht er langsam auf. Mit steifen Knochen zieht er seinen Schlitten aus dem Schnee. Er setzt sich mit den Schlitten in Bewegung und folgt dem Licht. Dabei denkt er an die alten Legenden, die sich in seinem Dorf erzählt werden. Die Legende berichten von einem Licht das Menschen aus den Sturm zu seinem Zuhause zurückbringen. Er bleibt abrupt stehen als das Licht vor ihm verschwindet. Langsam geht er weiter und traut seinen Augen nicht. Vor ihm im Schnee kniet Lara, die zu ihm aufschaut. Tränen laufen über ihre Wangen und er nimmt sie in die Arme.
„Ich habe mir Sorgen gemacht als du nach einer Stunde nicht nach Hause gekommen bist.“ Er drückt sie noch fester.
„Jetzt bin ich ja wieder da.“ Er schaut zur Seite uns sieht erneut das Licht. Es leuchtet noch einmal auf, dann verschwindet es.
„Lass uns reingehen und uns ein warmes Feuer anzünden.“ Er löst sich von ihr und zusammen ziehen sie den Schlitten zu ihrem Haus. Dann nehmen sie ein paar Holzstöcke und zünden in ihrem Haus ein warmes Feuer an. Zum Schluss sitzen sie am Feuer und er erzählt ihr was passiert ist.

Das Licht bewegt sich weiter durch den dunklen Wald und vielleicht wird es das nächste Mal dir begegnen. Also vertraue immer auf das Licht, dass auch in der tiefsten Dunkelheit brennt.

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